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Im Rahmen des Graduiertenkollegs ``Archäologische Analytik`` sollen
unter anderem klimatische Faktoren bei der Entstehung agrarischer
Wirtschafts- und Herrschaftsformen des Frühmittelalters untersucht werden.
Dazu sollen aus zum Teil schon vorhandenen Jahrringchronologien
Klimarekonstruktionen insbesondere für das Gebiet der Lausitz und das erste
Jahrtausend n. Chr. erstellt werden. Vorliegende Arbeiten zur
Klimarekonstruktion aus Baumringparameterzeitreihen beziehen sich im
allgemeinen auf Klimazonen, in denen entweder der Niederschlag oder die
Temperatur der wachstumslimitierende Faktor ist. In solchen Fällen wurden
Klimarekonstruktionen in Form von z.B. mittleren Sommertemperaturen
erfolgreich durchgeführt. Im Untersuchungsgebiet des Graduiertenkollegs
kann das Baumwachstum nicht eindeutig auf eine gemittelte klimatische
Einflußgröße zurückgeführt werden. Deshalb stellt sich zunächst die
Frage, welche klimatischen Parameter in welcher zeitlichen Auflösung und
zeitlichen Struktur in den Baumringparametern wiedergefunden werden können.
Es ist deshalb die Aufgabe dieser Arbeit, Strategien zu finden, die es
erlauben, die Art der Zusammenhänge zwischen klimatischen Einflußfaktoren
und dem Baumwachstum sowie die Güte solcher Zusammenhänge zu entdecken.
Erst wenn die Struktur des Zusammenhangs zuverlässig erkannt ist, können
Rekonstruktionen gewagt und deren Qualität abgeschätzt werden. Da die Zeit
zur Durchführung der Analysen und dem Erstellen dieses Berichts
sehr beschränkt war, wird in dieser Arbeit weitgehend darauf verzichtet, die
klassischen Herangehensweisen an das Problem zu diskutieren. So wird in den
Kapiteln 2 und 3 nur kurz auf die notwendigen Vorinformationen und die
den Analysen zugrunde liegenden Daten eingegangen. Näheres findet man in der
Literatur, z.B. [15] [7] [10]
[6]. Das Kapitel 4 stellt den Hauptteil der Arbeit dar. Es wird
kurz die Strategie der Klimarekonstruktion aus dendrochronologischen Daten
diskutiert. Anschließend wird eine einfache Abschätzung des statistischen
Rekonstruktionsfehlers gegeben. Die folgenden Abschnitte sind dann den
statistischen Methoden zum Finden von Zusammenhängen gewidmet. Diese werden
jeweils ausführlich eingeführt und dann an der einzigen zur Verfügung
stehenden Baumparameterreihe (Jahrringbreiten von Kiefern in Brandenburg)
erprobt. Die dazu durchgeführten Rechnungen zeigen zwar interessante
Effekte, führen jedoch nicht zu einem klaren und eindeutig invertierbaren
Zusammenhang, der eine Rekonstruktion erlauben würde. Im Rahmen der
zur Verfügung stehenden Zeit konnten aber mit jeder Strategie nur wenige
Experimente durchgeführt werden, so daß zu erwarten ist, daß eine
konsequente Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse zu brauchbaren und
in ihrer Qualität charakterisierbaren Rekonstruktionen führt.
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ich
2000-01-24