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Der jährliche Holzzuwachs von Bäumen drückt sich in Form von Jahrringen
aus. Diese bestehen aus zwei unterschiedlich dichten Holzarten: dem
schnellwachsenden Frühholz und dem langsamwachsenden Spätholz. Das
Frühholzwachstum findet im Frühsommer statt und basiert auf Zellen, die
nur etwa 5 bis 20 Tage Lebenszeit haben. In dieser Phase findet demnach ein
schnelles Wachstum von wenig dichtem Holz statt. Der Frühholzanteil ist
deshalb breit und wenig dicht. Dies unterscheidet ihn stark vom
langsamwachsenden Spätholz, das im wesentlichen im Spätsommer entsteht.
Die Zellen haben zu dieser Zeit eine Lebensdauer von 2 bis 3 Monaten, so daß
Holz mit einer hohen Dichte, aber geringer Breite entsteht. Anhand der Folge
von dichtem und weniger dichtem Holz kann somit eine Jahrringchronologie
erstellt werden, die auf bis zu vier Parametern beruhen kann:
- Frühholzdichte (minimale Dichte,
)
- Frühholzbreite (
)
- Spätholzdichte (maximale Dichte,
)
- Spätholzbreite (
)
Aus diesen Größen können zahlreiche abgeleitete Parameter erstellt werden
wie z.B. der Baumwuchswert nach Hollstein (s. z.B. [1]).
Meßtechnisch ist der am einfachsten zugängliche Parameter die
Jahrringbreite
. Dieser Parameter wird maßgeblich von der
Frühholzbreite bestimmt, und müßte demnach hauptsächlich Informationen
über das Baumwachstum im Frühsommer enthalten.
Es stellt sich nun zunächst die Frage, ob die verschiedenen Baumringparameter
tatsächlich sehr unterschiedliche oder nur wenig unterschiedliche Information
beinhalten. Um dies zu untersuchen wurden in einer früheren Studie
[11] alle sechs univariaten Korrelationskoeffizienten für
die vier Baumringparameter von 20 skandinavischen Stationen berechnet. Es
zeigte sich, daß nur bei acht Stationen und nur bei der Korrelation zwischen
Spätholzdichte und Spätholzbreite ein linearer Zusammenhang gefunden
werden konnte, der mehr als 50 % der Varianz beschreibt. Dies zeigt, daß
i.A. alle vier Koeffizienten unterschiedliche Informationen enthalten und
nach Möglichkeit in die Analyse einfließen sollten. Diesem Ideal steht
entgegen, daß die Dichten nur für unverwittertes Holz (und nur mit
vergleichsweise großem Aufwand) meßbar sind, d.h. nicht für Rekonstruktionen
in das erste Jahrtausend n. Chr. verwendet werden können.
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ich
2000-01-24