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Will man nun die Jahr-zu-Jahr-Variabilität von mehr als zwei
Zeitreihen miteinander vergleichen so bietet sich die Methode des
Intervalltrends an. Es sollen nun Zeitreihen miteinander verglichen
werden.
Zunächst werden für alle Zeitreihen mit
die Differenzenreihen
gebildet. Daraus
folgt dann (ähnlich der Gleichläufigkeit) der jährliche Intervalltrend
der Reihe mit:
Damit ist der jährliche Intervalltrend
einer Zeitreihe eine positiv semidefinite Zeitreihe der
Länge . Für jeden negativen Jahr-zu-Jahr-Unterschied in ist
null, für jeden verschwindenden Unterschied zum Folgejahr
ist
und für jeden positiven Unterschied ist
.
Mittelt man nun über alle betrachteten Zeitreihen , so erhält
man den mittleren Intervalltrend in Abhängigkeit von der Zeit:
Damit ist zwischen null und eins beschränkt. Falls alle Reihen vom
Jahr zum Jahr ansteigen, so ist . Falls alle Reihen
vom Jahr zum Jahr abfallen, so ist , andernfalls liegt
irgendwo dazwischen. Falls die Reihen in ihrer
Jahr-zu-Jahr-Variabilität
keine gemeinsame Information haben, so sollte sein.
Das heißt, daß die
Abweichung von vom Wert ein Maß für die gleichartige
(nicht gleichgerichtete) Variation ist.
Bevor man dieses Maß berechnet, sollte man die Reihen paarweise auf
Gleichläufigkeit testen. Zweifelsfrei sind zwei exakt gegenläufige
Reihen nämlich in gutem Zusammenhang (G(a,b)=0). Trotzdem gibt der
Intervalltrend gerade dann
, für alle i. Man muß sich
demnach bewußt machen, daß der Intervalltrend nur gleichläufige, nicht
aber gegenläufige Variationen erkennen kann.
Falls nun nahe bei null oder nahe bei eins ist, kann man annehmen,
daß zu dieser Zeit alle Reihen dem gleichen Einfluß ausgesetzt waren. Dies
kann mit Einschränkungen als Repräsentanztest verwendet werden. Wenn
für fast alle nahe bei null oder eins liegt, deutet das darauf
hin, daß zwischen fast allen Reihen ein guter Zusammenhang auf der Skala der
Jahr-zu-Jahr-Variationen besteht.
Jahre in denen alle Reihen das gleiche Verhalten zeigen, d.h. in denen
exakt null oder eins ist (das wird bei vielen Reihen immer
unwahrscheinlicher), nennt man Weiserjahre. Diese Weiserjahre können gut
zur Synchronisierung (d.h. zeitliche Übereinstimmung) von verschiedenen
Datensätzen verwendet werden. Weiserjahre treten in dendrologischen Daten
in semiariden Gebieten häufig, in gemäßigten Gebieten zuweilen und in
ozeanischen (humiden) Gebieten selten auf. Dies hängt damit zusammen, daß
in ozeanischen Klimaten die Temperaturvariation wesentlich geringer ist als
in kontinentalen Klimaten.
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ich
2000-01-24