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Suche nach globalen Zusammenhängen
Im folgenden werden Verfahren beschrieben, mit denen man Zusammenhänge
zwischen Zeitreihen finden kann, die sich in der Gesamtstruktur der
Zeitreihen widerspiegeln. Die verschiedenen Verfahren beantworten verschiedene
Fragen unter der Angabe einer Irrtumswahrscheinlichkeit, d.h. alle Ergebnisse
sind von ihrer Natur her bedingte Wahrscheinlichkeitsaussagen.
Zunächst stellt sich die Frage, ob man zwischen den Beobachtungsdaten von
Monatswerten der Temperatur und des Niederschlags in Potsdam einerseits
und den Baumringbreiten andererseits
Zusammenhänge begründet vermuten kann.
Dies geht ausschließlich durch die
Betrachtung von Ähnlichkeiten zwischen den Stichproben,
die signifikant gesehen werden müssen. Die Frage, die zunächst beantwortet
werden sollte, ist demnach die, ob die Datenreihen untereinander
stochastisch abhängig sind.
Im Anhang A wird das Konzept der stochastischen Abhängigkeit
beschrieben. Im folgenden Abschnitt
wird ein Test auf stochastische Abhängigkeit vorgestellt, der darauf beruht,
daß man die Hypothese aufstellt, daß zwei
zu untersuchende Variablen unabhängig sind, und fragt, wie
unwahrscheinlich die gefundenen Beobachtungsreihen unter dieser Annahme sind.
Eins minus dieser Unwahrscheinlichkeit
ist dann die Wahrscheinlichkeit dafür, daß man sich
irrt, wenn man sagt, daß die beiden Variablen voneinander
abhängen. Stellt man nun aufgrund dieses Tests fest,
daß die beiden Variablen voneinander wahrscheinlich nicht
stochastisch unabhängig sind, so weiß
man noch nicht wie stark diese Abhängigkeit
ist. Ein allgemeines Maß für die Stärke des (stochastischen)
Zusammenhangs wird im darauffolgenden Abschnitt eingeführt.
Dabei handelt es sich um den Transinformationskoeffizienten.
Zusätzlich wird auch hier die Hypothese getestet, daß der Wert dieses
Koeffizienten nur durch
Zufall entstanden ist, unter der Annahme, daß kein stochastischer
Zusammenhang vorliegt.
Anschließend wird der Frage nachgegangen, von welcher Art ein gefundener
Zusammenhang ist. Dazu werden dem Transinformationskoeffizienten
drei eingeschränkte Maße gegenübergestellt.
Dies ist der Pearson-Korrelationskoeffizient, der die Stärke des linearen
Zusammenhangs abschätzt, sowie der Spearman- und der Kendall-Koeffizient,
welche die Stärke des monoton erklärbaren Zusammenhangs messen.
Unterscheiden sich nun alle diese Maße nicht signifikant, so deutet
dies auf einen linearen stochastischen Zusammenhang hin,
ist der Pearson-Koeffizient signifikant kleiner als die anderen,
und sind diese nicht signifikant unterscheidbar, so liegt ein monotoner
stochastischer Zusammenhang vor, falls aber alle Koeffizienten signifikant
kleiner sind als der Transinformationskoeffizient, so ist der
Zusammenhang weder linear noch monoton. Die Ergebnisse dieses Teils der
Untersuchungen werden im letzten Abschnitt dieses Kapitels
dargestellt und diskutiert.
Unterabschnitte
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2000-01-24