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Obwohl Prozesse mit langem Gedächtnis
zunächst grundsätzlich anders erscheinen als
ARMA-Prozesse, sind sie aus diesen modellierbar. Man kann nämlich zeigen,
daß ein ARFIMA-Prozeß, d.h. ein fraktional integrierter ARMA-Prozeß
ein Prozeß mit langem Gedächtnis ist. Ein integrierter ARMA-Prozeß ist
ein Prozeß, dessen erste Differenz ein ARMA-Prozeß ist, d.h. für den
gilt
, mit dem Backshift-Operator .
Der einfachste Vertreter dieser Klasse ist das integrierte weiße Rauschen und das
ist die Brownsche Bewegung.
Als fraktional
integrierter ARMA-Prozeß wird nun ein Prozeß ARFIMA(p,d,q)
bezeichnet, für den gilt
|
(6) |
Die Operation kann für nichtganzzahlige über die
Binomialentwicklung
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(7) |
mit und
ausgedrückt werden (s. [14]).
Für und falls alle Nullstellen des charakteristischen Polynoms
des ARMA-Prozesses außerhalb des Einheitskreises liegen,
ist der ARFIMA-Prozeß
stationär und invertierbar. Er hat dann die
MA()-Darstellung
|
(8) |
mit
Diese Eigenschaft ist extrem wichtig, da sie erlaubt
die Operation als linearen stationären Filter zu interpretieren. Dann (nur dann)
kann das Spektrum des Filters berechnet werden, was im nächsten Abschnitt
geschieht. Das Spektrum ist besonders wichtig für die Analyse von
Zeitreihen, da es einfach schätzbar ist.
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ich
2000-01-25