Nächste Seite: Wie stark ist ein
Aufwärts: Stochastische Zusammenhänge zweier Zufallsvariablen
Vorherige Seite: Was bedeutet stochastische Unabhängigkeit?
  Inhalt
Um stochastische Abhängigkeit zu erkennen, muß man zunächst die
Hypothese stochastischer Unabhängigkeit aufstellen und dann testen,
ob man diese Hypothese auf hohem Niveau ablehnen kann [1].
Dazu definiert man
zuerst die Nullhypothese, nämlich daß die zwei Zufallsvariablen
und stochastisch unabhängig sind. Wenn dem so ist, muß
für die bedingten Wahrscheinlichkeiten und
gelten:
also auch
|
(3) |
Diese Wahrscheinlichkeitsdichten sind nicht bekannt, können aber geschätzt
werden. Dies geschieht durch Klasseneinteilung und die Kontingenztafel.
Teilen wir also zunächst allgemein die Variable in Klassen und die
Variable in Klassen ein. Diese Einteilung sollte so gewählt sein,
daß in jeder Klasse mindestens 5 Werte liegen [5]. Die Klassen müssen aber
auf jeden Fall disjunkt sein. Die Wahrscheinlichkeiten aus Gleichung
(3) können nun über die absoluten Häufigkeiten dieser
zweidimensionalen Klasseneinteilung bestimmt werden. Es wird also geschätzt:
Falls die Nullhypothese (d.h. Glg. (3)) richtig ist,
dann ist die Antwort auf die Frage wieviel der insgesamt
Realisierungen in der Klasse liegen, durch ein Bernoulli-Experiment
gegeben.
ist dann die Zufallsvariable, die angibt, wie wahrscheinlich
(unter der Bedingung der Nullhypothese) von Realisierungen in der
Klasse liegen. Diese Variable ist binomial-verteilt mit dem
Erwartungswert :
Für die zugehörige Varianz gilt dann:
Die normierte Variable von ist dann für große
näherungsweise normalverteilt, d.h.
Damit ist die Summe der Quadrate dieser Normierten von eine
-verteilte Variable:
|
(4) |
Diese -verteilte Zufallsvariable hat die folgenden Freiheitsgrade.
Da es Klassen gibt ergibt dies schon mal Freiheitsgrade.
Die Anzahl der Freiheiten verringert sich jedoch um , da die
Wahrscheinlichkeiten und jeweils bis auf
einen Wert (der sich ergibt, weil die Summe sein muß) geschätzt werden
mußten. Damit ist der Freiheitsgrad der -Verteilung gegeben
durch:
Nun kann man mit Hilfe von Gleichung (4) testen, wie wahrscheinlich
die vorliegende Realisation unter der Annahme der Nullhypothese ist. Dazu
muß man nur für in Gleichung (4) die absolute
beobachtete Häufigkeit einsetzen. Wenn der damit berechnete Wert
einen zu einem bestimmten Signifikanzniveau vorgegebenen
Wert überschreitet, dann ist es auf diesem Niveau unwahrscheinlich, daß
die Nullhypothese wahr ist.
Das Programm zus.for (s. Anhang C)
geht noch einen Schritt weiter und berechnet
zu
den genauen Wert des Signifikanzniveaus.
Nächste Seite: Wie stark ist ein
Aufwärts: Stochastische Zusammenhänge zweier Zufallsvariablen
Vorherige Seite: Was bedeutet stochastische Unabhängigkeit?
  Inhalt
ich
2000-01-25