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Für alle drei Zeitreihen wurde die spektrale Dichte geschätzt. Ein
Kolmogoroff-Smirnoff-Test und ein Anderson-Darling-Test (s.
[14]) lehnen die
Hypothese des weißen Rauschens sowohl für die Reihe AR1 als auch
für die Reihe Bro mit über 99% Signifikanz ab. Die Reihe
Gau ist nicht vom weißen Rauschen unterscheidbar. Ein Fisher-Test
[14] auf signifikante harmonische Anteile findet keine
signifikante Schwingung bei der Zeitreihe Gau, eine höchst signifikante
Schwingung bei der Zeitreihe AR1 bei der Periode von 400 Jahren und
eine höchst signifikante Schwingung bei der Zeitreihe Bro bei
2000 Jahren. Dieser Test basiert auf der Annahme eines weißen Rauschens
und ist demnach bei den Zeitreihen, bei denen er signifikante Schwingungen
erkennt, nicht anwendbar. Jedoch deuten signifikante tiefe Frequenzen schon
darauf hin, daß tiefe Frequenzen bevorzugt vorkommen. Im nächsten Schritt
kann man die spektrale Dichte der Zeitreihen für Frequenzen kleiner als
.1 aufzeichnen und mittels linearer Regression eine Gerade optimal anpassen.
Dies ist für die drei Zeitreihen in Abbildung 4 geschehen.
Zusätzlich ist
noch ein AR(1)-Prozeß optimal an das jeweilige Spektrum angepaßt.
Im Fall der Reihe Gau ist der optimal angepaßte AR(1)-Prozeß
das weiße Rauschen. Auch die optimal angepaßte Gerade zeigt keine
signifikante Steigung. Dies bestätigt, daß es sich bei der Reihe
Gau um weißes Rauschen handelt.
Das Spektrum der Reihe AR1 zeigt keine so eindeutige Zuordnung.
Zwar erklärt die Gerade nur 4.7% der Varianz des Spektrums, jedoch
sind ungeglättete Spektralschätzer immer sehr variationsfreudig. Zwischen
dem Spektrum eines optimal angepaßten autoregressiven Prozesses erster Ordnung
und einem FIWN-Prozeß scheint man
nicht so leicht unterscheiden zu können (vergl. Abb. 4).
Ganz anders ist das beim Spektrum der Reihe Bro, die recht gut
(75% erklärte Varianz) durch
eine Gerade in der Log-Log-Darstellung repräsentiert ist. Die Steigung der
optimal angepaßten Gerade beträgt -1.84, was gleichbedeutend ist mit einem
besten Schätzer für den Exponenten
eines FIWN-Prozesses von .92. Dieser
Schätzer ist nur knapp (10%)
unter dem wahren Wert von 1 für das Brownsche Rauschen. Abbildung
4c zeigt jedoch klar, daß der optimal angepaßte AR(1)-Prozeß
keine sinnvolle Beschreibung der Zeitreihe darstellt.
Abbildung:
Spektren von Zeitreihen mit jeweils 2000 Werten aus
(a) weißen, (b) roten und (c)
Brownschen Rauschen in Log-Log-Darstellung. Die Geraden sind optimal angepaßt.
Die unterbrochenen Linien entsprechen optimal
angepaßten AR(1)-Prozessen.
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ich
2000-01-25