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Für das exponentielle Altern kann man die Ereigniswahrscheinlichkeitsdichte
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(2.26) |
wählen.
Gefragt ist nun nach der Wahrscheinlichkeitsdichte dafür, eine Zeit
auf ein Ereignis warten zu müssen, wenn man zur Zeit mit der
Beobachtung beginnt. Dazu müssen wir die Wahrscheinlichkeitsdichte
umformulieren für den Fall, daß ein Ereignis
zur Zeit
stattfindet. Es gilt
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(2.27) |
Die Formulierung ist demnach vom Anfangszeitpunkt der Beobachtung unabhängig,
der Koeffizient vor der Exponentialfunktion hingegen nicht.
Die Stammfunktion von ist gegeben durch
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(2.28) |
Damit folgt für die Wartezeitverteilungsdichte aus Gleichung (2.24)
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(2.29) |
Nun kann der Begriff des Alterns auf zwei Arten verstanden werden. Einerseits
kann die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines Ereignisses zwischen
zwei Ereignissen altern, um dann, wenn das Ereignis eingetreten ist wieder
auf seinen Ursprungszustand zurückzufallen. Andererseits kann sich die
Eintrittswahrscheinlichkeit unbeeindruckt davon, ob ein Ereignis stattfindet
weiter entsprechend verhalten.
Die erste Interpretation ist z.B. im Zusammenhang mit Vulkanen und Erdbeben
von Bedeutung. Man kann mit einer gewissen Begründung annehmen, daß sich
in einem Vulkan etwas anstaut, bis dieser ausbricht, wonach der Prozeß
Zyklus erneut beginnt. Auf die gleiche Weise kann man sich vorstellen, daß
die Schubspannung an Kontinentalplatten kontinuierlich zunimmt, bis sie eine
Schwelle überschreitet, wodurch es zu einem Erdbeben kommt. Danach ist die
Situation wieder völlig entspannt. Diese Interpretation von Gleichung
(2.29) vereinfacht die Situation, für den Fall, daß man nach der
Wahrscheinlichkeitsdichte für die Zeit zwischen zwei Ereignissen fragt.
Dann ist nämlich immer null und . Gleichung
(2.29) reduziert sich dann zur Gompertz-Verteilung
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(2.30) |
die gelegentlich auch als Gumbel-Verteilung bekannt ist.
Bei der zweiten Interpretation von Gleichung (2.29)
unterstellt man ein
stochastisches System, das einen langfristigen exponentiellen Trend aufweist,
der auf die Ereigniswahrscheinlichkeit wirkt. Dies kann z.B. durch einen
exponentiellen externen Antrieb realisiert sein.
Man könnte dies
als Modellvorstellung für die mögliche Zunahme von Stürmen (und anderen
extremen Ereignissen)
durch den exponentiell ansteigenden anthropogenen Einfluß auf das Klima
unterstellen.
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ich
2000-01-24